Schul-iPads BG und Grüne wollen Leihgeräte für die Schüler

iPad-Ärger: BG und Grüne wollen Leihgeräte für die Schüler 11.06.2021
VON REDAKTION AM 8. JUNI 2021 18:42 UHRERWITTE –  LESEZEIT 2 MIN   Quelle:  Patriot

Erwitte / Anröchte – Die iPad-Klasse am städtischen Gymnasium Erwitte soll nach Vorstellung von BG und Grünen mit städtischen Leihgeräten ausgestattet werden. Zudem beantragen die beiden Fraktionen die Vorlage eines Medienentwicklungsplanes als Grundlage der Digitalisierung. Der Antrag resultiert aus der umstrittenen Frage: „Wenn am Gymnasium ein iPad-Jahrgang eingerichtet wird – wer soll die benötigten Geräte dafür bezahlen?“

Während Bürgermeister Hendrik Henneböhl die Eltern in der Pflicht sieht, bewerten BG und Grüne dies ganz anders: „Schon im Dezember 2020 hat das Nordrhein-Westfälische Schulministerium klargestellt, dass Eltern zur Anschaffung von iPads nicht verpflichtet werden können. Es trotzdem zu verlangen ist dreist“, so Grünen-Ratsmitglied Holger Schild. Beide Fraktionen haben deshalb nun beantragt, den Schülern der städtischen Schulen zukünftig digitale Endgeräte als Leihgeräte zur Verfügung zu stellen. Mit der Gemeinde Anröchte soll für die gemeinsame Sekundarschule eine Konsenslösung gefunden werden.

Wann welche Schulklassen pädagogisch sinnvoll mit Digitalgeräten ausgestattet werden, ist Bestandteil des städtischen Medienentwicklungsplans. Dessen Entwurf soll jetzt dem Stadtrat vorgelegt werden. Natürlich spielt die finanzielle Belastung der Eltern bei diesem Vorschlag von BG und Grünen eine Rolle: „Im Rahmen von Hartz IV gibt es für eine solche Anschaffung einen Zuschuss in Höhe von bis zu 350 Euro. Damit kann man kein Gerät für 680 Euro plus notwendiges Zubehör finanzieren“, betont Holger Schild.

Medienplan bisher nicht beschlossen

Ein weiterer Grund für die Beschaffung durch die Stadt ist die einheitliche Ausstattung aller Schüler. „Wenn die Eltern die Geräte selbst anschaffen müssen, kann man ihnen nicht vorschreiben, welches das sein soll“, ist sich Elisabeth Stakemeier (BG) sicher. Neben iPads könnten so auch Android- oder Windows-Geräte genutzt werden. Für die Schule ein erhöhter Aufwand an Verwaltung und beim Datenschutz, es gibt Unterschiede in der Leistungsfähigkeit und möglicherweise Unterschiede bei der verwendeten Software.

Durch das Schuleigentum kann die Schule auch entscheiden, welche Software auf den Tablets installiert werden darf; sie kann auch zentral auf die digitalen Endgeräte zugreifen.

Elisabeth Stakemeier: „Bei Geräten im Eigentum der Schüler gibt es für diese Kontrolle keine Grundlage – dann kann jeder selbst entscheiden, welche Apps installiert werden und damit möglicherweise die Datensicherheit des Schulsystems gefährden.“ Die ganze Diskussion sei auch deshalb entstanden, weil Erwitte bislang keinen Medienentwicklungsplan aufgestellt habe, beklagen die beiden Fraktionen. „Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung diesen Plan angekündigt, präsentiert, beschlossen worden ist er noch nicht.“

Die Grünen haben nun beantragt, in der kommenden Sitzung des Bildungsausschusses den Entwurf präsentiert zu bekommen. „Damit wird die Grundlage für die weitere Digitalisierung der Schulen gelegt. Außerdem ist dieser Plan Voraussetzung für alle nachfolgenden Entscheidungen und Zuschussanträge der Stadt“, so Schild.

Er erinnerte an einen Grünen-Antrag vom September 2020: Mit einem „Runden Tisch“ zur Digitalisierung an den Schulen sollten die Meinungen, Interessen und Ideen von Lehrern, Eltern, Schülern, Stadtrat und Verwaltung besprochen und miteinander abgestimmt werden.

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