Manfred Raker, BUND

Mit den Kalkstein-Abgrabungen in Erwitte soll sich eine Informations- und Diskussionsveranstaltung der Erwitter Bürgergemeinschaft (BG) beschäftigen. Dazu lädt die BG -Fraktion alle Interessierten zu einer Info-Veranstaltung und ggf. kontroversen Diskussion am Montag, den 25.11.19 um 19 Uhr in das Hotel Büker, Am Markt 14 ein.

Manfred Raker, aus Geseke stammender Referent, wird aus Sicht des Naturschutz-Verbandes  BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) hierzu eine Einführung geben. Nach Meinung des engagierten Umweltschützers  „wird in Erwitte die mit dem Steinabbau verbundene Belastung für Natur, Umwelt und Klima nur sehr defensiv diskutiert. Die Beteiligung der Bevölkerung und auch der Vertreter aus Politik und Verwaltung ist trotz vielfältiger Möglichkeiten bei Genehmigungsverfahren im Vergleich zu anderen Kommunen als eher bescheiden anzusehen. Dabei gäbe es durchaus Diskussions- und Gestaltungsbedarf. Die Erwitter Abgrabungen haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Teile des Erwitter Stadtgebietes in Anspruch genommen und wertvolles Ackerland verbraucht. Ein Sprung über die Pöppelsche nach Osten auf Eikeloher Gebiet steht bevor.

An vielen Stellen der Altabgrabungen hat man den Grundwasserhorizont erreicht. Große Wasseransammlungen in den Steinbrüchen sind die Folge.  Die Erwitter Stadtquellen sind durch diese Eingriffe bereits beeinträchtigt worden. Ebenso können negative Auswirkungen auf  die Solequellen in Bad Westernkotten nicht ausgeschlossen werden. Neue Abgrabungen sind im Wasserschutzgebiet Eikeloh vorgesehen und teilweise bereits genehmigt. Hier kommen Gutachter der Zementindustrie zu den Ergebnissen, das keine Einflüsse auf die Trinkwassergewinnung und die Heilquellen von Bad-Westernkotten zu befürchten sind. Anders als in Geseke gibt es bisher kein schlüssiges Konzept für eine Folgenutzung der Steinbrüche nach Beendigung des Abbaus. Nach Ansicht des BUND ist das von den Zementwerken ohne Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitete Konzept „Erwitter Senke“ mit dem ausschließlichen Fokus auf Natur und Erholung problematisch. Eine Umsetzung ist bisher an keiner Stelle erfolgt. Ein weites Problemfeld ist auch die Umwelt- und Klimabilanz der Zementproduktion, trotz anzuerkennender enormer Anstrengungen im Bezug auf Luftreinhaltung und Energieeinsparung.“