BG -Fraktion im Rat der Stadt Erwitte

Mit Fahrradstraßen sicher unterwegs!     16.11.2021

Antrag an den Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz, Mobilität und Digitales

Sehr geehrter Herr Henneböhl, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 hiermit beantragen wir, der Rat der Stadt Erwitte möge nach Vorberatungen im zuständigen Ausschuss folgendes beschließen:

Zur Stärkung der Nahmobilität und Steigerung der Attraktivität schlägt die BG-Fraktion die Ausweisung von Fahrradstraßen in Erwitte und den Ortsteilen vor. Unser Ziel ist eine weitere Steigerung des Anteils des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen und damit die Förderung eines sauberen, umweltfreundlichen Verkehrsmittels. Immer mehr Menschen entdeckten gerade in der Corona-Pandemie das Fahrrad und das E-Bike als Fortbewegungsmittel Nummer Eins.

Wir warten nicht auf die geplanten überregionalen Radschnellwege. Wir verbessern zuerst und zeitnah vor Ort. Wir wollen eine fahrradfreundliche Stadt werden. Mit der Einrichtung von Fahrradstraßen soll auch der Weg zu unserem Schulzentrum sicherer und angenehmer werden.

Fahrradstraßen unterstützen die Fahrradnutzung. Radfahrer erleben auf Fahrradstraßen, dass sie hier bevorrechtigte Verkehrsteilnehmer und als solche auch erwünscht sind. Mit der Einrichtung von Fahrradstraßen wird die bislang selbstverständliche Bevorzugung des motorisierten Verkehrs auf diesen Straßen umgekehrt. Dies trägt zu einer verstärkten Nutzung des Fahrrades bei und fördert den Umstieg vom motorisierten Verkehr auf den umweltfreundlichen Radverkehr.

Erfahrungen aus anderen Städten und Kreisen (Gütersloh) zeigen, dass sich auch die Anzahl der Unfälle in den umgewandelten Straßen verringert hat und wir damit ein Mehr an Sicherheit haben.

Wir wollen auf den Fahrradstraßen den motorisierten Verkehr nicht ausschließen. Durch das Aufstellen entsprechender Zusatzschilder „Anlieger frei“ oder „Kraftfahrzeuge und Motorräder frei“, soll der motorisierte Verkehr als geduldeter sich anpassender Verkehr weiterhin möglich sein, aber der Radverkehr, als schwächerer aber umweltfreundlicher Verkehr soll hier Vorrang haben.

Bei den unten aufgeführten Straßen sind einige Straßen in „Tempo 30“ Zonen, die jetzt schon einen hohen Anteil an Fahrradverkehr haben und ohne separate Radwege ausgebaut sind.

Als Pilotprojekt für die Einrichtung von Fahrradstraßen in unserer Stadt beantragen wir die Umwidmung folgender Straßen: 

Gografenstraße bis Graf-Landsberg-Str., Kirchgraben, Kirchplatz, Teil der Dietrich-Ottmar-Str., Am Markt, Freigrafenstr., Bachstraße, von Drostestr., Wallstraße, Ottostr., Laurentiusstr., Glasmerweg.

Weitere Vorschläge sind erwünscht.

Natürlich soll auch über Fahrradstraßen in den Ortsteilen diskutiert werden. Hier sind Vorschläge der Ortsvorsteher gefragt.

Gute Gründe für Fahrradstraßen:

 

Lebensqualität:         Fahrradstraßen sind leiser und gesünder. Weniger Lärm und Abgase bedeuten bessere Luft für alle und einen höheren Wohnwert in der Umgebung.

Sicherheit:                 Fahrradstraßen sind für die Radler sicherer. Autos dürfen nur langsam und mit besonderer Vorsicht fahren.

Entschleunigung:     In Fahrradstraßen lässt es sich entspannter Rad fahren, man darf sogar nebeneinander fahren. Radfahrende bestimmen das Tempo. Kraftfahrzeuge müssen auf Radfahrende besondere Rücksicht nehmen und ggf. ihre Geschwindigkeit verringern. Es gilt Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit.

Und nicht zuletzt:     Fahrradstraßen motivieren. Sie zeigen Radfahrerinnen und Radfahrern, dass sie als Verkehrsteilnehmer anerkannt und wertgeschätzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Dietz