Bücherbus-Bürgerentscheid 25.08.2018
Die BG-Fraktion hat von Anfang an den Bücherbus bzw. Medienbus unterstützt.
Man kann zu vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sein, aber den Bücherbus/ Medienbus wie die örtliche CDU als „Analoges Relikt“ zu bezeichnen, disqualifiziert sich selbst. Es geht nicht darum, alte Edgar Wallace Bücher durch die Gegend zu fahren. Das Aktionsbündnis Bücherbus unter Leitung des Fördervereins Robin Book e.V. hatte im Vorfeld des Bürgerentscheides alle im Kreistag vertretenden Parteien zu einem Dialog aufgefordert. Die Koalition aus CDU und die SPD sind dem Gesprächsangebot nicht gefolgt. Die Kreis-BG hatte ihre ursprüngliche Ablehnung nach dem Dialog überdacht, nachdem die vielfältigen konzeptionellen Möglichkeiten eines Medienbusses durch den Vorsitzenden von Robin Book e.V. Herrn Reimann vorgestellt wurden.
Die Stadt Erwitte ist mit ihren Ortsteilen eine ländlich geprägte Kommune. Gerade hier könnte ein Medienbus/ Bücherbus vielfältige Aufgaben übernehmen zum Beispiel:
- Versorgung von Ortsteilen mit Medien /Büchern, die mit öffentlichem Nahverkehr kaum Anschluss haben.
- Treff- und Dialogangebot in kleinen Ortsteilen. Stichwort: Bücher-Mediencafe
- mobile Verwaltung- der Bus könnte den Bürgerinnen- und Bürgern (vor allem Senioren) bei einfachen Verwaltungsaufgaben Hilfe leisten.
- Verfügbarkeit von Geldautomaten z.B. der Sparkasse im Bus.
- Förderung der Lesekompetenz und Medienkompetenz z.B. Internet und andere elektronische Medien in Grundschulen und Kindergärten durch professionell geschultes Personal.
Die von der Verwaltung angegebene Höhe der Kosten sowohl für Anschaffung und Betrieb kann man in durchaus in Frage stellen, aber selbstverständlich fallen Kosten für eine professionelle Dienstleistung an. Übrigens zahlt der Kreis Jahr für Jahr 190000 € für 29 Dienstfahrzeuge u.a. der Landrätin. Es fallen zusätzlich noch Personalkosten für die Fahrer an.
Die Erwitter CDU schreibt , „dass man mit den hohen Kosten (500000 € Anschaffung und 300000 €) an anderer Stelle mehr bewegen ließe, etwa bei der Digitalisierung von Schulen.“
Welche konkreten Konzepte hat die CDU denn diesbezüglich? Einfach ein paar Computer in die Schulen stellen, die man am Tag der offenen Tür vorzeigt, reicht da nicht zur Medienkompetenz, zumal an vielen Grundschulen schlicht das Personal fehlt, von Medienfortbildung ganz zu schweigen. Zur Leseförderung reicht auch nicht ein netter kreisweiter Lesewettbewerb pro Jahr. Da braucht man schon durchdachte und professionelle Konzepte. Im Bücherbus haben Medienprofis gearbeitet.
Übrigens zahlt das Land eine erhebliche Fördersumme für Bücherbusse.