09.01.2014 Kahlschlag Bruch
Das neue Jahr beginnt mit einem umweltpolitischen Paukenschlag oder besser gesagt Kahlschlag.
Spaziergänger im Erwitter Bruch schütteln mit dem Kopf angesichts der vielen gefällten Bäume entlang des Weges. Die Fällung der hohen Pappeln wurde in der Zeitung angekündigt und ist kein Problem, denn die Pappeln sind weitgehend ökologisch wertlos und wachsen schnell. sie stellten in der erreichten Höhe ein zunehmendes Verkehrssicherungsrisiko dar.
Die Fällung der zahlreichen Kopfweiden ist allerdings skandalös, denn die Kopfweiden sind wertvolle Kleinbiotope. Die Kopfweide heißt nicht Kopfweide, weil die Gefahr besteht, dass sie den Spaziergängern auf den Kopf fällt. So ein charakteristischer Baum braucht Jahrzehnte des Wachstums und der Schnittpflege. Die ABU informierte uns auf Anfrage, dass in den Kopfweiden im Bruch Steinkauze heimisch waren. Im Internet kann man problemlos recherchieren, dass die Kopfweide -der typische Baum Westfalens – ein Lebensraum für gefährdete Insektenarten und Vögel darstellt. Der Stadt Erwitte ist das offensichtlich schnuppe. Wenn die Kettensäge einmal angeworfen ist, wird alles gefällt, was aus Holz ist.
Die BG-Fraktion hat mittlerweile die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Soest informiert, die den Vorgängen nachgehen wird. Gleichzeitig haben wir einen Antrag gestellt, dass die Angelegenheit im Ausschuss für Umwelt und Verkehr behandelt wird. Unser Ziel ist, dass zukünftig derartige Massenfällungen nicht in Eigenregie der Stadt oder des Bauhofes stattfinden können, sondern vorher mit den Ratsfraktionen abzustimmen sind, denn leider war das nicht das erste Mal, dass die Stadtverwaltung umweltpolitisch unsensibel handelte.